St. Alban-Tal (Km 4.5)
Das einstige Mühlenviertel im St. Alban-Tal (oder Dalbeloch) liegt auf einer schmalen Geländeterrasse zwischen dem Rhein und der St. Alban-Vorstadt. Für die vorbildliche Sanierung des Quartiers hat Basel 1996 den renommierten Wakkerpreis des Schweizer Heimatschutzes erhalten.
Die Mühlen lagen lange Zeit ungeschützt vor den Toren der Stadt. Erst 1400 wurde das Dalbeloch in den neuen Mauerring einbezogen. Ein letztes Stück der Stadtbefestigung hat sich zwischen dem St. Albanteich und dem Rhein erhalten: die Letzimauer. Direkt bei der Mauer befand sich eine Manne-Lotsche: Eine kleine Grube oder Vertiefung im Teich, tief genug, dass man darin stehen und sich reinigen konnte.
Allzu romantisch dürfen wir uns den Alltag des bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts als Gewerbeviertel genutzten Quartiers nicht vorstellen. Dicht gedrängt standen die Mühlen nebeneinander. Der Teich bildete eine enge, vier Meter breite Schlucht, durch die kaum Sonnenlicht fiel. Die durch das aufgewirbelte Wasser durchnässten Wände konnten nie richtig austrocknen. Die Wasserräder erzeugten einen ohrenbetäubenden Lärm, der durch die verschiedenen Stampfwerke oder Mahlgänge noch gesteigert wurde. Dazu kam der notorische Gestank der Papiermühlen.
Bilder Nr. 2, 4 Staatsarchiv Basel-Stadt, Bildbezeichnung: Nr. 2: BILD Schn. 4 Rheinufer im St. Albantal um 1874
https://query.staatsarchiv.bs.ch/query/detail.aspx?ID=80925
Bildbezeichnung Nr. 4: BILD Schn. ???