Bersia („die schnell Fliessende“) nannten die Kelten den Fluss, der bei Tavannes im Berner Jura entspringt und nach 73 Kilometern in den Rhein mündet. Das spektakuläre Flusstal durchquert den Faltenjura in acht engen Klusen und galt seit dem 18. Jahrhundert als touristische Attraktion. Schiffbar war die Birs wegen der vielen Flussschnellen und Wasserfälle nicht; von Flössern hingegen wurde sie rege genutzt. Zudem bildete die dem Fluss entlang führende Landstrasse die wichtigste Verkehrsachse im ehemaligen Fürstbistum Basel, das vom Rhein bis an den Bielersee reichte.
Bei Münchenstein trat die Birs in ihr natürliches Schwemmgebiet. Sie durchfloss stark mäandrierend und in mehrere Nebenarme verzweigt die Brüglinger Ebene. Erst die grossen Birskorrekturen zwischen 1814 und 1823 haben sie in ihr heutiges Bett am südlichen Rand der Brüglinger Ebene gedrängt.
Bild: Uferlauf der Birs nach Jakob Meyer 1657 (in: E. Golder “Die Birs”, 2004)