Nasenbächlein

Die heute geschützte Nase war einst einer der billigsten Fische auf dem Basler Fischmarkt. Besonders beliebt war der sogenannte Nasenstrich, wenn die Fische zu Tausenden ihre Laichplätze in der Wiese oder der Birs aufsuchten. Die Fischer bewahrten ihren reichen Fang in dem kleinen Kanal auf, der im Bereich der heutigen Wildensteinerstrasse vom St. Albanteich in die Birs floss.

Angelegt wurde der Kanal, damit man bei Reparaturarbeiten im St. Alban-Tal das Teichwasser hier ableiten konnte. Er trieb auch ein Mühlrad an:
1673 errichtete Niklaus Heussler hier eine Bleiche und eine Walke. Die sogenannte Breitemühle wurde 1860 zur Kornmühle umgebaut, die bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts in Betrieb war (Abbruch 1961).

Am Nasenbächlein wurde 1885 ein Weiher angelegt, der im Winter zur Eisproduktion verwendet wurde. In einer Erdhöhle gelagert hielten die Eisblöcke bis in den Sommer. Allerdings wurde der Eisweiher schlecht gewartet, weshalb er verschlammte und 1904 nach einem Regierungsratsbeschluss „mit tunlichster Beförderung“ (also möglichst schnell) aufgefüllt wurde.

Bild Nr. 2 Staatsarchiv Basel-Stadt, Bildbezeichnung: BSL 1013 1-1407 1