Papier
Lumpensammler bringen alte Kleider und Lumpen in die Papiermühle.
Bis ins 19. Jahrhundert wurde Papier vornehmlich aus alten Textilien hergestellt. Holz konnte erst verwertet werden, nachdem Verfahren entwickelt wurden, das Lignin, welches das Papier braun färbt und spröde macht, herauszuwaschen.
Die Lumpen werden am Schneidetisch in kleine Fetzen, sogenannte Hadern, zerkleinert. Die Hadern werden mit Wasser übergossen und etwa einen Monat faulen gelassen.
Quelle – Grafik de la Lande(1755-1776), Fotobearbeitung: B. Stratmann
Die verfaulten Hadern werden mit viel Wasser in den Trog des Stampfwerks gegeben und von den Stampfhämmern zu einem Brei verarbeitet. Dieser Faserbrei heisst Pulpe.
Die Pulpe wird in einen grossen Zuber gegeben. Mit einem Schöpfsieb werden die einzelnen Papierbogen geschöpft. Das Schöpfsieb besteht aus zwei Teilen: einem Sieb und einem Rahmen. Dieser gibt dem Papier die Form. Auf dem Sieb ist ein Symbol aus Metall angebracht. Diese ist leicht erhöht, weshalb sich dort beim Schöpfen weniger Fasern sammeln. Beim fertigen Papier scheint an dieser Stelle mehr Licht durch. So entsteht das Wasserzeichen.
Quelle – Grafik de la Lande(1755-1776), Fotobearbeitung: B. Stratmann
Nach dem Schöpfen wird der Rahmen abgenommen und das Sieb mit den Bogen auf Filz gepresst. Dabei bleibt das Papier auf dem Filz haften.
Unter der Presse wird so viel Wasser wie möglich herausgepresst. Nun lassen sich die feuchten Bogen vom Filz lösen.
Quelle – Grafik de la Lande(1755-1776), Fotobearbeitung: B. Stratmann
Die feuchten Papierbogen werden wie Wäsche auf lange Leinen aufgehängt und getrocknet.
Nach dem Trocknen wird das Papier in Knochenleim getaucht, um es schreibfest zu machen.
Anschliessend wird der Bogen mit dem Glätthammer geglättet.